Wiedermal allein auf Tour. Ein Bikepacking Abenteuer in den Süden.

Endlich ist es soweit, nach Corona und viel viel Arbeit kann ich endlich wieder auf einen größeren Ego-Trip gehen. Das Rad Abenteuer soll mich über Tschechien, Österreich, Slowenien nach Italien bringen. Das Ziel der Reise liegt dabei in mir selbst. Innere Ruhe und klare Gedanken möchte ich wieder finden und neue und feine Pläne spinnen. Raus aus der eigenen Komfortzone und rein ins unbekannte Glück. Dabei war ich noch nie solange allein auf Tour mit mir selbst. Mal sehen ob ich mich mit mir vertrage? Zumal meine sportliche Vorbereitung in etwa 30 km betrug. Das wird spannend. Auf jeden Fall freue ich mich mega, dass ihr mich bei meinen kleinen Abenteurer auf diesem Blog verfolgt.

Pillnitz kurz vor 6 Uhr
Die Morgenstimmung ist toll , aber es ist Arschkalt!
Erste Pause in Decin
Ca. 15 km vor Melnik. Langsam wird es wieder kalt.
Nach 160 km endet meine Tour für heute in Melnik. Durch das Wetter und die meist ordentlichen und flache Wege , konnte ich heute einen guten Einstand hinlegen. Das Bild zeigt den Zusammenfluss von Moldau und Elbe. Morgen folge ich der Moldau nach Prag. Dann gehts auch an die ersten richtigen Höhenmeter. Achso und regnen soll wahrscheinlich auch. Schauen wir mal, wieviel Kilometer ich dann morgen schaffe.
Belohnung! Ach und ein Bett in einer kleinen Pension gibt es auch 😊.

Zweiter Tag , erstmal eine Ibuprofen 🙄. Ich hätte doch bissel mehr trainieren sollen . Aber egal. Auf gehts. Heute soll es nach Prag gehen und ein bissel weiter. Mal sehen . Ich habe ja auch Urlaub und werde nicht hetzen heute .

Ein letzen Bild aus Melnik
Noch 30 km bis Prag. Ein altes Schloss 🏰 ziert den Weg. Heute ist die Tour anstrengend. Gegenwind, kein Frühstück, Hoppelpisten. Aber egal. Schön ist es!!
Es ist viel los in Prag. Nach einem richtigen Kaffee gehts wieder raus aus der Stadt. Heute komme ich nicht so gut vorwärts.
Mit dieser kleinen Fähre ging es ans andere Ufer
Schönes Gefühl
Nach ätzenden 20 km Schnellstraße, endlich wieder in der Natur. Über diese schmale Brücke führte mein Weg. Ich schätze mal die Breite auf 60 cm
Nach 108 km und schon etlichen Höhenmetern habe ich einen Campingplatz im böhmischen Nirgendwo bezogen. Bin bis 20 Uhr durchgefahren.
Das Abendessen für heute. Ein Gewitter und die Kälte lässt mich heute drin essen 😃
Ich hatte alles an! In meinem Sommerschlafsack. Arschkalt war es trotzdem.
Guten Morgen 😃
Ans Meer , will ich
Bissel gruselig. Mega viel Nebel
Herrlich hier
Zweimal Ja 🥳. Mit offener Tür selbstverständlich, sensationeller Blick auf den See ( Foto drüber )
Und immer wieder schieben
Pisek, mein heutiges Ziel. Nach 71 km hoch und runter, gönne ich mir ne Pension. Zumal ich das Zelt und Schlafsack trocknen muss.

Böhmen hat es echt in sich. Ab jetzt, muss ich kleinere Etappen planen. Die Straßen sind teilweise gefährlich, die Berge gehen hoch und runter und der nasskalte Nebel zieht unheimlich Energie. Aber ich wollte es ja so. Genau so.

Frühstück wie schön kann Frühstück sein. Ich sage es euch!
Man glaubt es nicht, aber ich habe tatsächlich Sonnenbrand im Gesicht. Auf der Suche nach Sonnencreme, hat mir die nette Verkäuferin noch ein kleines Geschenk für die Reise mitgegeben. Das ist schon das dritte Mal, dass mir die netten Tschechen was schenken. Erst die kleine Fährüberfahrt, dann der kalte Campingplatz und jetzt ein Aqua Minerale zum sprühen.

Bissel wie Thüringen Wald, sagt mein Freund Ole 😃
Diese kleinen Pausen sind wichtig und gut 👍
Bordsteingala an der Moldau
Immer schön langsam. Ca. 20 km vor Budweis, mein heutiges Ziel
Budweis nach nur 61 km mein Tagesziel erreicht.
Glück im Unglück, ich bin nicht gestürzt! Auf einer holprigen Straße sprang meine Kette aus dem Ritzel und zog den Schalthebel in die Speichen. Einmal Hinterrad im Eimer. Keine Chance es selbst zu reparieren.
Zwei nette Tschechen haben mir geholfen und mich zu einer kleinen Service Werkstatt gefahren.

Auf gehts zurück Richtung Budweis

Ich muss mindesten 4 Stunden warten. Aber was bin ich froh, dass ich nicht gestürzt bin.

Der Fahrradschrauber ist mein Held des Tages. Mit zwei neuen Speichen und einer handwerklichen Meisterleistung kann ich 12 Uhr mein Rad wieder in Empfang nehmen. Die Reise kann also weitergehen! Juhu

Nach 30 km erreiche ich Ceske Krumau. Sehr sehr schön hier. Und ab jetzt fängt es an zu regnen.
Die Stadt wird auch das Venedig von Tschechien bezeichnet, weil die Moldau die Stadt umfließt.
Es regnet und es ist kalt. Ich bin bis auf die Knochen durchgefroren. Aber keine Mücken. 🙄. Es geht nur beschwerlich vorwärts. Manchmal ähnelt es eher einem Wandern mit Rad. Die Berge sind teilweise so steil … naja schieben ist keine Schande
Nach 65 km erreiche ich ne kleine Pension. Ich bin schon in der Nähe der Grenze zu Österreich. Das Wetter soll erstmal bis Mittwoch so bleiben. Naja kann man nix machen. Nur das beste draus.

Tagesweisheit: Die Berge ( herausfordernde Ziele) sehen von weiten immer größer und gefährlicher aus, als sie dann tatsächlich sind. Man muss nur anfangen und schon nach den ersten Schritten, hat der Berg verloren.

Heute früh 7:30 an der südlichsten Spitze von Tschechien . Die Wege sind fast unbefahrbar. Es erinnert mich sehr an den Stone Man . Naja immerhin habe ich ca. 3 h für 12 km gebraucht. 🙄
Wiedermal Schieben . Ganz leichter Nieselregen bei 2 Grad 🥶
13:30 Uhr
bin endlich in Linz.
Allein sein, Natur und Leute entdecken und sehr viel Essen, sind wesentliche Gründe für eine Radtour. Finde ich zumindest.

Nach 94 km endet meine Tour für heute in Lambach. Das Wetter hat durchgehalten und der Radweg am Traun ist wirklich schön. Morgen gehts nach Salzburg,

Tolle Begegnung in schwanenstadt, Franz ist ein uriger Typ. Er ist 74 und hat die Welt mit dem Rad bereist, ohne Internet und technischen Zeug. Wir haben uns mitten auf einer Kreuzung getroffen und uns auch dort unterhalten. Franz wohnt in einer Hütte im
Wald ohne Strom und fliesend Wasser. Cooler Typ, der Franz.
Am Attersee . Ca. 60 km noch bis Salzburg
Der Radweg führt direkt am Atter See vorbei .
Nach 93 km ist Salzburg erreicht
Morgen ist ein Regenerationstag angesagt. Ich werde Salzburg unsicher machen und viele viele Mozartkugeln schmausen .
Meine Reise, meine Regeln, Für die 2 Nächte in Salzburg, habe ich mir ein Hotelzimmer genommen.
Heute war nicht viel los. Eigentlich nur Stadtbummel, an der Salzach gelegen und Mozart gehört .

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Meinem wissenschaftlichen Experiment zufolge, wird einem nach 7 Kugeln schlecht. Aber bis dahin , einfach lecker!
Tolles Gefühl
Eine Gewitterfront zieht auf. Nach langer Suche im Regen nach einer Pension werde ich endlich nach 106 km im Dorf Gastein fündig. Völlig durchnässt und durchgefroren freue ich nun über ein Dach übern Kopf.
Bad Gastein in 1000 Metern Höhe. Es ist kalt und die Wolken regnen sich stetig ab.
Ein bissel Schnee ist noch auf 1300 Metern.
Die 8 km lange Abfahrt in die Sonne ☀️. Auf nach Kärnten.
Nach 100 km heute in Villach angekommen. Es ist deutlich wärmer und schon kommt Urlaubsstimmung bei mir auf. Ab morgen sollen die Etappen kleiner werden. Ich möchte den Weg genießen.
Geschafft, mit dem Rad in Italien. Geiles Gefühl ! Ab jetzt ist Urlaub

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Der Alpe Adria Radweg verläuft eine Zeit lang auf einer alten Eisenbahn Trasse. Die Bahnhöfe sind entweder verfallen oder dienen als Rastplatz.
🙄
Hier fuhr mal ein Zug entlang,
Diese Farbe, unglaublich schön
Venzone, nach 93 km mein heutiges Ziel.
Meine 5m2 für heute Nacht.
Ich habe wirklich noch nie so gutes Eis gegessen!
Da ich mich schon 7 Uhr auf den Weg gemacht habe, bin ich schon 11 Uhr in Udine. Die Stadt ist schön, aber nicht für Radfahrer gemacht,
Nach über 1000km, nun bei schönsten Wetter die Adria erreicht. Bin stolz wie Bolle 😃
Grado mein heutiges Ziel ist nach 105 km erreicht. Hier endet nun der Alpe Adria Radweg,
Heute gibt es nicht viel zu berichten. Das Tages Highlight bestand daraus, auf 75 km italienischer Bundesstraße nicht zu sterben. Ich schlafe heute in Bibione, einer kleinen touristischen Stadt ca. 80 km vor Venedig.
In der Saison muss hier die Hölle sein. Heute fahre ich vom Meer weg, in Richtung Treviso. Dabei fahre ich erstmal ohne genaues Ziel los. Es soll ein entspannter italienischer Sonntag werden. Zum Glück haben die kleinen Espresso Bars überall auf. 😃
Heute ging es solche Landstraßen entlang , immer in Richtung Venedig. Mit ordentlichen Rückenwind, kam ich schnell voran, so dass ich schon 15 Uhr in San Dona de Piave ankam. Das war auch gut, denn ein Gewitter zog auf. Heute waren es 70 km.
Ich bin ja für meine wissenschaftliche Studien bekannt🙄. Eine weitere wichtige Frage, für die
Ich mich opfere, ist wie lange man Socken hintereinander ganztägig anziehen kann, ohne diese zu waschen. Faktoren wie Dreck (Kruste), Gestank und Stoffabnutzung werden jeden Tag akribisch geprüft. Nach fast 2 Wochen täglichen Gebrauch, ist jedoch eine gewissen olfaktorische Grenze erreicht. Das Experiment muss jedoch bis Donnerstag weiter geführt werden. Das wird nicht leicht 🤪
Der Marktplatz von San Dona de Piave erinnert mich irgendwie an die Filme -Zurück in die Zukunft. Ihr wisst schon , die Uhr 😃
Auf diese Grande Dame der Hotellerie hatte ich heute Lust. So ein altes italienisches Gasthaus wo es übertrieben nach billiger Seife riecht und Sophia Loren in schwarz/weiß an der Wand hängt. Das ist auch Italien 🇮🇹
Guten Morgen, ein erster Espresso in einem dieser herrlichen verschlafenen Örtchen am Rande des Weges. In dieses Bars treffen sich schon morgens relativ viele Menschen. Es wird sich schon morgens lautstark ungehalten.
Heute ist Müßiggang
Terviso , mein heutiges Ziel. Schon nach 35 km erreicht. Ich bleib in der Stadt und genieß Italien.
Eine Pizza wie sie sein soll!
In schwarz weiß wirkt es eben noch cooler 😎
Auch das ist Italien
Kuppelbau können die Italiener schon seit der Renaissance. Die Cattedrale di Treviso ist ein gutes Beispiel für diese Baukunst.
Ein Ciabattona. Ist der Hammer. Darauf Parma Schinken und ne Fanta dazu. Die perfekte Bordsteingala!
Dieses Schauspiel findet man in jeder italienischen Stadt. Bis 18 Uhr ist hier nix los. Dann Zack, innerhalb einer halben Stunde sind die kleinen Bars voll. Dabei gibt es nur Häppchen und klassische Snacks zu essen.
Bin in einer Künstler Pension gelandet. Zum heiligen Thomas 🙄. Na, wenn ich da nicht gut schlafe.
Heute wird der letzte richtige Radtour Tag . Auf dem Weg zum Campingplatz, wo ich am Donnerstag auf Annett treffe, stehen tatsächlich Flamingos direkt am Radweg rum. So mega.
Keine 20 Minuten später, diese Wand. Krass . Gerade noch Flamingos in freier Natur und jetzt das . Verrückt 🤪
Die Rad Reise ist nun leider vorbei .
Das Meer und die Sonne sind fabelhaft.

Veröffentlicht von Thomas Luding

Hauptsache es macht Spaß

6 Kommentare zu „Wiedermal allein auf Tour. Ein Bikepacking Abenteuer in den Süden.

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